Sonntag, November 27, 2022

Umzug zu dritt

 Hier bei uns in Norddeutschland ist es in der letzten Woche unglaublich kalt geworden. Spätestens als Miros Trinkwasser morgens eingefroren war, war es höchste Zeit, ihn, Bella und Fämba ins Gartenhaus zu bringen. Zum ersten Mal seit Jahren ohne Stella und Lappy.





Die Arbeitsschritte kennen ich und mein Vater seit 9 Jahren. Ställe saubermachen, Gartenhaus vorbereiten und Kleintiere wegsperren ist mein Teil, beziehungsweise seit  6 Jahren auch der meiner Schwester. Mein Vater schneidet Kunststoffmatten als Stall-Unterlage zurecht und hilft uns, die Ställe rüberzubringen.

Umzugschaos


 Dann werden noch zurechtgeschnittene Gitter an den Ställen befestigt, die verhindern, dass die Tiere sich dahinter verstecken - die ersten Jahre haben sie das nämlich gerne gemacht. Erst hatten ich und meine Schwester Panik, weil wir dachten, sie wären verschwunden und dann hatten wir Panik, weil wir sie zwar gefunden hatten, sie aber nicht mehr aus dem engen Spalt bekamen. Glücklicherweise passiert das seit ein paar Jahren nicht mehr - solange wir alles gut abdichten und verstellen, bevor die Kleintiere in ihren neuen Auslauf dürfen.

Alles ist gut verstellt - auch die Stellen, wo Lappy und Fämba früher gerne unters Regal gelaufen sind.


Anfangs waren alle drei ein bisschen zurückhaltend, das Gartenhaus zu erkunden. Gut, für Fämba ist es ja auch wirklich nichts Neues mehr, so als Auslaufsälteste. Aber für Bella ist es das erste Mal im Gartenhaus und entsprechend ängstlich war sie. Schnell hatten sie und Fämba jedoch ein neues Lieblingsversteck gefunden - unter dem alten Puppenwagen, der im Gartenhaus aufbewahrt wird, wirkt der Auslauf gleich weniger gefährlich.




Ich bin gespannt, ob der Stoffbezug des Baggis bald angefressen wird, oder ob sich Fämbas Passion für´s Anknabbern nur auf Holz bezieht. 

Nach der Nachricht von Stellas Tod heute also wieder ein fröhlicherer Post. Aber irgendwie fühlte es sich falsch an, ohne Stella umzuziehen. Jetzt bedanke ich mich aber erstmal für´s Lesen und empfehle noch einen anderen Umzugspost unten. Valete!


Ein weiterer Umzugspost:

—> https://dietiereichundmeinefantasie.blogspot.com/2022/05/fruhjahrsumzug.html

Falls jemand Stellas Tod (der oben ja erwähnt wurde) nicht mitbekommen hat, hier der Blogpost dazu…:

—> https://dietiereichundmeinefantasie.blogspot.com/2022/11/meine-stella-ist-gestorben.html



Sonntag, November 20, 2022

Meine Stella ist gestorben

 Am Mittwoch Nachmittag saß sie schon irgendwie deprimiert und abwesend im Stall. Ich glaube, da habe ich es schon irgendwie geahnt, eine Art erstes Anzeichen. Ich habe ihre Medizin vorbereitet, irgendwie übertrieben fröhlich getan. Als ich sie auf den Arm genommen habe, das zweite Anzeichen: Sie wehrte sich nicht, zappelte nicht mal. Ich habe sie vor mir auf die Bank gesetzt - und plötzlich kippte sie zur Seite um. Ich konnte sie auffangen und erwartete, dass sie sich in einer Millisekunde selbst aufgerappelt haben würde. Aber sie blieb auf der Seite liegen, als hätte sie keine Kontrolle mehr über ihren Körper und schaute mich etwas hilfesuchend an. Wenn ein Kaninchen freiwillig auf der Seite/dem Rücken liegen bleibt, stimmt etwas ganz und gar nicht. Aber irgendwie wollte ich es da noch nicht wahrhaben. Ich habe geschockt mit ihr geredet, sie auf die Pfoten gedreht. Sie schnappte nach dem Apfelstück, in dem ich ihre Medizin versteckt hatte und wirkte für einen Moment normal. Dann sackte ihre Pfote unter ihr weg. 

Ich bin losgelaufen, habe meine Mutter geholt. Sie stellte fest, dass Stellas Nase wieder verklebt war, genau wie ihr Po und ihr eines Ohr. Ich habe mich mit Stella die einfach in meinen Armen lag in die Küche gesetzt - nach wenigen Minuten war sie tot. Und ich fange gerade schon wieder an zu weinen.

Ich war in den letzten Monaten für jeden Morgen dankbar, an dem sie lebendig im Stall saß. Ich wusste, dass sie nicht mehr so lange bei mir sein würde, ich habe gemerkt, dass sie immer magerer wurde. Aber wenn es dann soweit ist, ist es trotzdem zu früh und zu plötzlich, immer. Wie bei den anderen Kaninchen, die ich schon verloren habe, auch.

Stella, drei Tage vor ihrem Tod

Am Donnerstag haben wir sie beerdigt. Jetzt ist sie also wieder bei Hoppel, mit dem sie ein paar Jahre zusammengelebt hat. 

Mit Stella zusammen habe ich Hoppels Tod verarbeitet. Das hat uns sehr an einander gebunden. Aber auch sonst hat sie mir einfach so viel bedeutet - sie war meine kleine Kämpferin, mein Wildkaninchen. Sie war immer voller Lebensenergie und es will einfach nicht in meinen Kopf passen, dass ausgerechnet sie jetzt tot sei soll. Das Gegenteil von lebendig.

Noch mehr über sie schreiben mag ich noch nicht. Ich habe ein paar Videos und Bilder aus den letzten Jahren rausgesucht, die ich hier reinstellen werde - ein paar waren vielleicht schonmal auf dem Blog, aber einige auch nicht. Ich glaube Stella hatte eigentlich ein schönes Leben bei mir, und sie ist alt geworden. Eine Kämpferin eben.

Von Frühling 2021 bis jetzt - es ist nur ein kleiner Abschnitt von Stellas Leben, aber ein schöner.














Sonntag, November 13, 2022

Spaziergang im Herbstwald

 Die Bäume im Wald hinter unserem Haus haben sich in wunderschönen Farben gefärbt. Gelb, rotbraun und orange leuchteten Svala und mir entgegen, als wir gestern einen Spaziergang machten. Durch das raschelnde Laub im Licht der schon langsam untergehenden Sonne.


Svala vor der untergehenden Sonne
Der Herbst verwandelt den Wald. Alles sieht ein bisschen anders aus: Der Himmel ist zu sehen, weil schon viele Blätter aus den Baumkronen herabgefallen sind; der Boden ist nicht mehr zu sehen, weil schon viele Blätter aus den Baumkronen herabgefallen sind. Einmal hätte ich mich fast in einem langen Ast verfangen, den ich durch die Blätterschicht nicht sehen konnte. Svala war begeistert von dem riesigen Stock und versuchte fröhlich, ihn zu tragen und mitzunehmen. Dadurch schlug der Ast gegen ihre Beine, meine Beine, verhedderte sich in der Leine und Svala hatte trotzdem einen wahnsinnigen Spaß daran.

Leider konnte ich die Leine nicht abmachen, obwohl das für uns beide entspannter gewesen wäre. In den Feldern in der Nähe waren Jäger unterwegs, und da kann man nie genau sagen, wie Svala sich verhält. Manchmal erschreckt sie sich vor den Schüssen und rennt dann plötzlich los, oder will zu den Jagthunden, spielen. Am Morgen war sie auch schon einem aufgehetzten Reh hinterher gelaufen - in Richtung Straße. Die Jäger bringen einfach immer Unruhe in die ganze Gegend.


Dann eben mit Leine. Ich schlug mit Svala einen Weg durch den Wald ein, um möglichst viele goldene Bäume zu sehen.





Mit der schönen Sonne hatte ich gar nicht gerechnet. Sie verstärkte das goldene Erscheinungsbild des Waldes sehr schön. Ich habe bei den Bildern mal ein wenig ausprobiert und mal den Hund, mal die Sonne fokussiert.


Auch das rotbraune Laub, das den Waldboden bedeckte, fand Svala schön. Sie steckte die Schnauze hinein und raschelte auf der Suche nach Gerüchen darin herum.





Die Nadelbäume im Wald wirken ein bisschen fehl am Platz. Schön grün und kein bisschen kahl stehen sie da und irritieren das gelbe Herbstbild. Aber auch Efeu, Brennnesseln und andere, spätblühende Kräuter bringen einen nicht zu unterschätzenden Grünanteil in den Wald.




Svala und ich hatten eine schöne Stunde im Wald. Hoffentlich bleibt der noch ein bisschen so - bis im Dezember aus dem Herbstwald ein Winterwald wird.






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Sonntag, November 06, 2022

Vertrauenstraining mit Bella

 Bella ist mittlerweile seit einem Monat bei uns, aber immer noch sehr ängstlich. Anfassen geht nicht, einfangen geht kaum und wenn sie einem aus der Hand fressen soll, braucht man viiiieeel Geduld und Zeit. Geduld und Zeit, die ich in den letzten Wochen auch einfach nicht hatte zwischen Schule, Lernen und anderen Hobbys.


 

Wie man Menschen vertraut, könnte Bella sich gut von Svala abgucken

Aber gestern hatte ich endlich einmal die Zeit und die nötige Ruhe, um mich mit einem Buch und ein paar Möhren vor den Meerschweinchenstall zu setzen.


Bella und Fämba saßen oben im Stall. Die Tür stand halb offen und erstmal habe ich sie auch nicht weiter geöffnet, sondern saß einfach nur da, mit meinem Buch. Erstmal sollte Bella merken: „Oh, da ist jemand, und die geht auch erstmal nicht mehr weg.“ Erstmal sollte sie sich überlegen, wie sie damit umgeht. 



Nach einer Weile, als ich mich von meinem Buch lösen konnte, öffnete ich die Tür oben ganz. Bella saß in der hintersten Ecke und wollte sich offensichtlich verstecken. Also bot ich Fämba, die mir das Näschen entgegenstreckte, zuerst ein Stück Möhre an. Sie schnappte es, zog es mir mit viel Meerschweinchenpower aus der Hand und begann zu knabbern. Bella bemerkte das natürlich, machte aber keine Anstalten, Fämba die Möhre zu klauen. Als nächstes streckte ich ihr ein Stück Möhre entgegen. Ein großes, das sie einfach schnappen und mitnehmen konnte.



Es dauerte. Zwischendurch versuchte ich, gleichzeitig das Möhrenstück in en Stall zu halten, und zu lesen. Auch wenn das eine sehr unbequeme Haltung ergab.

Irgendwann spürte ich, wie Meerschweinchenzähne nach der Möhre griffen. Bella nahm das Stück vorsichtig aus meiner Hand und zog sich damit zurück. Es dauerte etwa eine halbe Stunde, aber das lange Sitzen in der Kälte hat sich gelohnt.

Die Kaninchen verstehen es nicht, wenn sie
nicht meine Hauptpersonen sind.

Es wäre sehr gut, wenn wir diese kleinen Erfolge häufiger hätten. Dann könnten ich und Bella vielleicht eine gute Bindung zueinander aufbauen.



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