#Kaninchen
Ich habe schon mehrfach erwähnt, dass ich mit Stella, Miro und meinen leider schon gestorbenen Kaninchen viele kleine Kunststücke geübt habe und in einem Post wurden auch schon mal am Rande ein paar Einfache gezeigt. Heute möchte ich etwas ausführlicher ein bestimmtes vorstellen. Es ist eins der ersten, die meine Kaninchen nach ein paar Vorübungen gelernt haben und sehr einfach für sie. Ich weiß noch ich genau, was ich für einen Namen dafür benutzen soll - wenn ich sage „Männchen-machen“ weiß vermutlich jeder, was ich meine, aber es ist ein komischer Ausdruck, wie ich finde. Auch ist Stella eine Dame. Ich benutze eigentlich auch keine Kommandos wie beim Hundetraining die ich nehmen könnte - wie auch immer, sagen wir doch einfach „auf die Hinterbeine stellen“.
Mit dem Kunststücktraining habe ich ein paar Wochen, nachdem ich meine ersten zwei Kaninchen bekam, angefangen. Es machte mir, und ich glaube auch den Kaninchen, einfach Spaß und so konnte ich mich mit ihnen beschäftigen, ohne sie zu streicheln. Ich war dann auch immer sehr stolz, wenn sie wieder etwas konnten und ich es vielleicht auch jemandem vorführen konnte. Auch baute sich so immer mehr Vertrauen zwischen uns auf, das habe ich aber erst mit Stella wirklich bemerkt. Anfangs war sie ja sehr scheu, nein, völlig panisch in meiner Gegenwart. Wochenlang habe ich unsere Beziehung aufgebaut und schließlich fing ich mit den kleinen Kunststücken an. Stella hatte und hat dafür viel Talent und ist sehr ehrgeizig. Diese Beschäftigung miteinander sorgt natürlich dafür, dass man eine starke Bindung zwischen Mensch und Kaninchen aufbaut. Jetzt, wo meine Kaninchen älter sind glaube ich außerdem, dass die Übungen sie auch ein wenig fit halten, schließlich üben wir so, abhängig vom Kunststück, regelmäßig Balance, sie dehnen sich ein bisschen oder bewegen ihre Beine nochmal anders als beim Herumhoppeln im Auslauf.
Auch wenn für eine Belohnung machen die Kaninchen das auf die Hinterbeine stellen freiwillig, werden zu nichts gezwungen oder zu völlig unnatürlichem Verhalten animiert. Ja, sie sind keine Erdmännchen - daher kommt vielleicht der oben genannte Name des Kunststücks?! -, die den ganzen Tag so Wache halten, aber sie können ihr Gewicht sehr gut entsprechend verlagern und ich verlange nichts von ihnen, was sie nicht können oder wollen. Betrete ich den Auslauf, hoppeln sie auch oft zu mir und gehen kurz ganz ohne Aufforderung hoch, denn dafür gibt es schließlich Leckerchen.
Wie geht das?
Ich weiß nicht, ob es für dieses Kunststück eine Anleitung braucht, aber trotzdem gebe ich einfach mal ein paar Tipps. Der wichtigste zuerst: Er heißt „Leckerchen.“ Meine Kaninchen werden für alles belohnt und so motiviert. Ich nehmen am liebsten kleine Leckerchen, die das Kaninchen schnell aufgegessen hat, oft schneide ich mir auch selbst etwas Gurke, Möhre oder sonstiges Grünzeug zurecht, weil mir das, was man so kaufen kann nicht gefällt.
Mit ein paar Leckerchen setzte ich mich auf den Boden zu den Kaninchen und locke sie zu mir. Wenn Stella merkt, dass ich ein bisschen mit ihr spielen möchte, schießt sie regelrecht auf mich zu und fängt schon manchmal von selbst an, auf meinen Schoß zu klettern oder andere Kunststücke zu machen.
Wenn nicht, halte ich das Leckerchen zwischen den Fingern vor ihre Nase und führe es dann langsam über ihren Kopf. Gleichzeitig nach oben und nach hinten, das ist wichtig, denn das Kaninchen bewegt ja den vorderen Teil des Körpers ein Stück zurück, um gerade auf den Hinterbeinen zu stehen. Auch bleibe ich mit dem Leckerchen immer dicht an Stellas Kopf. Im Idealfall folgt dieser meiner Hand, bzw. dem Leckerchen, so weit hoch, dass sie fast gerade steht. Natürlich muss ein Kaninchen sich aber erstmal an diesen Balanceakt gewöhnen und kommt die ersten Mal noch nicht sehr hoch. Als ich Miro neu hatte, musste ich auch erstmal im wahrsten Sinne des Wortes weiter unten anfangen - jedes Pfotenheben wird belohnt und Stück für Stück kommt das Kaninchen immer wieder etwas weiter. Üben, Geduld, Belohnen.
Belohnt wird das Kaninchen, wenn es an seinem höchsten Punkt ist, bzw. am Anfang noch für jeden Versuch. Dann lässt es sich von selbst wieder fallen und frisst seine Belohnung.
Auf den beiden Videos sieht man hauptsächlich Stella. Miro kann auch gut auf den Hinterbeinen stehen, aber irgendwie hat es sich heute beim Filmen besser so ergeben, dass Stella das Kunststück vorgeführt hat. Wenn ich demnächst nochmal weitere Kunstücke vorführe, kommt Miro bestimmt auch etwas mehr in den Vordergrund. Allerdings habe ich heute noch eine süße Szene beobachtet, die ich gerne noch hinzufügen möchte: So etwas wie ein relativ synchronisiertes Putzen.
Ich finde immer sehr entspannend und beruhigend, einem Kaninchen oder auch einer Katze dabei zuzusehen, wie es/sie sich putzt. Deshalb wollte ich den Post ganz gern damit abschließen. Die Kunststücke, die ich mit den Kaninchen übe, lassen eine Bindung zwischen uns entstehen. Sie sind eine tolle Ergänzung wenn ich jemandem meine Kaninchen zeige und machen uns Freude. Auch wenn ich nur eine kurz Minute beim Füttern dazu Zeit habe, macht mich die Zeit mit den Kaninchen sehr glücklich.
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