Sonntag, Juni 26, 2022

Der beste Hund… der beste Hund?

 #Hund

#Philosophie

Im Fernsehen hat meine kleine Schwester vor ziemlich genau einem Jahr eine Sendung gefunden, die versucht, den „besten Hund Deutschlands“ zu ermitteln. 

(Den genauen Namen werde ich nicht nennen, da ich keine Werbung machen möchte und auch keine Urheberrechte oder was weiß ich verletzten möchte.) 

Der beste Hund Deutschlands wird mithilfe eines Agility-Parcours ermittelt, in dem der Hund gemeinsam mit seinem Menschen verschiedene Aufgaben abschließen muss, die ihn körperlich und geistig fordern. Das ist sicher eine schöne Idee und eine interessante Herausforderung. Aber… Ich finde den Namen irgendwie problematisch. „Der beste Hund Deutschlands“. Mit so einem Parcours kann man meiner Meinung nach den besten „Agility-Hund“ Deutschlands herausfinden, aber dafür ist der Name zu allgemein gehalten. So ein Parcours aus Aufgaben sagt für mich nichts über den allgemein besten Hund Deutschlands aus. Bestimmt sind diese Hunde unglaublich gut ausgebildet und können unglaublich viel. Aber was sagt dieser Parcours wirklich über einen Hund aus, außer das er intelligent, aber vor allem sehr gehorsam ist?


Sagt es aus, ob sie ohne Kommando Gamaschen bringen können, einfach weil sie sehen, dass ein Pferd für den Ausritt fertig gemacht wird?

Svala ist immer total stolz, wenn sie mit 
einer Gamasche angelaufen kommt. 

Sagt es aus, ob sie auf ein Kaninchen aufpassen würden, ohne die Zähne zu benutzen und es damit zu töten?


Würden sie eine halbe Stunde mit dir irgendwo im Wald herum sitzen und in die Gegend starren, ohne zu nerven und weiter zu wollen?


Würden sie sich Minutenlang zerdrücken und zerkuscheln lassen, ohne auch nur einmal zu knurren oder die Zähne zu zeigen?


Können sie am Geräusch der Reifen eines Autos erkennen, dass ihre „beste Freundin“ zu Besuch kommt?


Können sie verstehen, dass jemand traurig ist wenn er/sie weint, und den oder diejenige/n dann auf so liebreizende Art trösten, dass er/sie schon wieder anfängt zu lächeln?


Können sie sich schicksalsergeben als Kissen benutzen lassen, wenn man lesen möchte?


Können Sie nachmittags noch wild mit ihren Menschen über den Rasen toben und ausgelassen mit ihnen spielen – und abends wieder völlig ruhig, ernst und konzentriert auf einer Decke auf dem Rasen liegen und dir ein Gefühl von überwältigender Sicherheit und Achtsamkeit geben?


Können sie sich halb verrückt freuen, wenn jemand auch nur 5 Minuten weg war und wiederkommt?


Können sie dir durch einen Spaziergang mit ihnen ermöglichen, besondere Pflanzen und Orte zu entdecken?


Können sie ihren Menschen mit jedem Schwanzwedeln ein Lächeln schenken?


Können sie dir mit ihrer bloßen Anwesenheit ein sicheres Gefühl geben, wenn du mit ihnen im Wald unterwegs bist und auf merkwürdige Gestalten triffst?


Können sie Menschen mit ihrer Lebensfreude anstecken?


Können sie drei Menschen mit einem kurzen Blick zum Lachen bringen ?


Das alles sind Dinge, die Svala kann. Und die sich nicht einfach zum „besten Hund Deutschlands“ einer Sendung, sondern zu meinem ganz persönlich besten Hund der Welt machen. 

—————————————————————————————————————



Nach nichts davon musste ich krampfhaft suchen. Ihre Toleranz, Flexibilität und Vielseitigkeit, das sind alltägliche Verhaltensweisen, die Svala so besonders und liebenswert machen. 

Noch einmal, ich möchte die Sendung nicht kritisieren. Ich finde nur den Namen nicht optimal gewählt und möchte zeigen, was meinen besten Hund ausmacht.





Das zeigt sich vielleicht auch in diesem Post:

—> https://dietiereichundmeinefantasie.blogspot.com/2021/07/unsere-svala.html

—> https://dietiereichundmeinefantasie.blogspot.com/2022/03/svala-kann-skateboard-fahren.html(Auch Svala hat „Agility“-Fähigkeiten)




Sonntag, Juni 19, 2022

Mutter und Sohn

 #Katze

Seit die große Lena, früher einmal Zuchtstute, keine Fohlen mehr hat, gibt es bei unseren Tieren nur noch ein Mutter-Kind-Paar: Miau und Buntpelz. 

Äußerlich erkennt man die Beziehung vielleicht noch: Beide sind gefleckt, allerdings sind Miaus Flecken schwarz und Buntpelz‘ eher braun. Buntpelz ist ein stattlicher junger Kater und auch Miau ist… wohlgenährt. Äußerlich gibt es also schon ein paar Gemeinsamkeiten.

Charakterlich fällt es mir schwerer, die Verwandtschaft der beiden zu sehen. Miau ist sehr zutraulich. Wenn sie auf dem Hof sitzt, will sie eigentlich gerne gestreichelt werden. Manchmal kommt sie sogar bis auf unsere Terrasse, sie ist mutig und misstraut uns für gewöhnlich nicht. Buntpelz dagegen ist scheu, immer auf der Hut und braucht immer ein bisschen, bis er zu mir kommt und sich streicheln lässt. Manchmal traut er mir auch gar nicht. Vom Verhalten her merkt man ihm also nicht wirklich an, dass er Miaus Sohn ist. Und wenn wir nicht mal gesehen hätten, wie er bei ihr trank, dann wären wir vielleicht nie darauf gekommen. 

Miau hält sich viel bei uns auf dem Hof auf.

Trotzdem – wenn man sieht wie die beiden miteinander interagieren, dann sieht man wie nah sie sich stehen. Beziehungsweise meistens sieht man, wie nah Buntpelz seiner Mutter steht. Sind die zwei zusammen, kann sie kaum einen Schritt tun ohne von ihm bedrängt zu werden. Ständig läuft um sie herum schmiegt sich an sie. Das meint er sicher sehr lieb – wir Menschen umarmen unsere Eltern ja auch. Aber irgendwann muss es Miau doch auch mal nerven? Nein. Für gewöhnlich bleibt sie ganz ruhig. Miau ist eigentlich eine sehr gelassene Katze, es sei denn, Svala wird aufdringlich. Egal wie sehr ihr Sohn sie nervt, sie bleibt geduldig, versucht zwar immer wieder ein wenig Freiraum zum Atmen zu bekommen, faucht ihn aber nicht an. 
Im Post „Eine kleine Raubtierfütterung“ vor ein paar 
Monaten war Bunti auch immer nah bei seiner Mutter.

Manchmal komme ich in die Stallgasse und beide Katzen sind hinten bei der Heubox. Ich setze mich hin, strecke ihnen die Hand aus und Buntpelz‘ Körperspache zeigt sofort, dass er mit sich ringt, soll er zu mir kommen um gestreichelt zu werden oder soll er weggehen, oder einfach sitzen bleiben… Ist Miau dabei, bleibt er einfach unschlüssig sitzen. Diese allerdings kommt fröhlich schnurrend auf mich zu und schmiegt ihren Kopf in meine Hand. Und sofort läuft Bunti ihr hinterher und drückt sich wieder an sie. Wie ein schüchternes Kind, das sich hinter seiner Mutter versteckt und auf keinen Fall will, dass sie weggeht. Fast eifersüchtig drängelt er sich zwischen sie und mich und auf einmal traut er sich doch tatsächlich auch, sich streicheln zu lassen. 

Man könnte also sagen, Buntpelz ist ein „Muttersöhnchen“, ein ausgewachsener junger Kater, der, zumindest in Anwesenheit von meiner Familie und mir, sich immer auf seine Mutter verlässt. Ich bewundere Miaus Geduld dabei. Es muss doch nervig seien, wenn er sich erst so anstellt und dann plötzlich auch gestreichelt werden will. Ich habe zwei Hände und könnte auch beide gleichzeitig streicheln, aber immer drängelt sich Buntpelz dazwischen. Ständig ist er so aufdringlich Miau gegenüber…

Bei dem was ich bisher so geschrieben habe, klingt es so, als wäre Buntpelz immer der, der kuscheln möchte. Aber vor ein paar Wochen hat meine Mutter beobachtet, wie die zwei zusammen auf unseren Strohballen lagen und Miau Buntpelz bei der Fellpflege half - ein klares Zeichen von Zuneigung bei Katzen. So schön.
Wenn man leise ist, hört man zwischen Vogelzwitschern und der Straße deutlich Buntpelz‘ Schnurren. Manchmal ist er sicher etwas aufdringlich. Aber eigentlich merkt man doch auch, dass sie beide sich sehr lieb haben. Wir haben nur Vermutungen über Buntpelz‘ Vater und Geschwister scheint er auch nicht (mehr) zu haben. Aber Miau ist ganz offensichtlich eine wunderbare Mutter. 

Oft wird gesagt, dass Tiere nicht so fühlen wie Menschen. Oder dass Tiere keine elterlichen Gefühle mehr zu ihren erwachsenen Kindern haben. Wahrscheinlich weiß Lena wirklich nicht mehr viel über die Fohlen, die verkauft wurden. Aber Buntpelz und Miau konnten ihre Beziehung wahren und wissen ganz genau was sie verbindet - die Liebe einer Mutter und die Liebe ihres Kindes.





Wenn dir dieser Post gefallen hat, gefällt dir vielleicht auch:








Sonntag, Juni 12, 2022

Meerschweinchen beim Friseur

 #Meerschweinchen

#Kaninchen

Lappy und Fämba, die beiden Meerschweinchen meiner Schwester. Die beiden Langhaarmeerschweinchen meiner Schwester. Das war wirklich nicht so geplant. 

Vor ein paar Jahren stand der Geburtstag meiner kleinen Schwester an. Sie hatte sich zwei Meerschweinchen gewünscht. Unsere Eltern suchten und suchten, bei Züchtern, bei Tierheimen, überall, wo man ein Meerschweinchen vermutete und fanden – ausschließlich Langhaarmeerschweinchen. Langhaarmeerschweinchen sind keine pflegeleichten Meerschweinchen. Ihr viel zu langes Fell wächst und verfilzt in Rekordgeschwindigkeit, und alles was in einem Meerschweinchenstall so rumliegt, klebt irgendwann im Meerschweinchenfell. Alle paar Monate haben die Meerschweinchen hinten einen riesigen Klumpen schmutziges Fell, ein knappes Drittel des Meerschweinchens besteht nur noch aus Haaren und Dreck. Bürsten hilft auch nicht, das haben wir durchaus versucht. Man mag sie kaum noch irgendwo hinsetzen, geschweige denn streicheln. Und die Meerschweinchen können sich so doch auch nicht wohlfühlen. Ich finde diese Zucht nicht tiergerecht und ich finde es schade, dass wir damals diese Zucht unterstützen mussten. 
Das, was hinten so hochragt, ist verfilztes Fell.




Und so muss mehrmals im Jahr das Fell der Meerschweinchen geschnitten werden. Das übernimmt, mehr oder weniger freiwillig, unsere Mutter. Das Meerschweinchen wird aus dem Stall geholt, auf Mamas Schoß gesetzt, und dann geht es los - der Großteil der Haare muss ab. 

Die Meerschweinchen hassen es, wenn ihnen das Fell geschnitten wird. Sie quieken und schreien, versuchen wegzulaufen und manchmal beißen sie sogar, was sie sonst niemals tun. Meiner Mama tut das wahrscheinlich nicht nur physisch, sondern vorallem psychisch weh, weil sie Tiere liebt und es hasst, wenn sie Angst vor ihr haben. Aber eigentlich tut sie es ja, weil sie sie liebt und möchte, dass es ihnen hinterher besser geht.

Das eine ist fertig, es folgt das nächste. Zwischendurch schauen die Kaninchen, was da oben auf der Bank passiert.
„Du bist in meinem Auslauf, hast du etwa
kein Leckerchen für mich?!“



Irgendwann ist es dann geschafft. Die Meerschweinchen sind wieder hübsch - und viiiiiiel kleiner als vorher! Sie erinnern an kleine Mäuschen und sind kaum wieder zu erkennen. 


Außer, dass die Meerschweinchen wieder hübsch und gepflegt aussehen, scheinen sie sich auch wohler zu fühlen. Plötzlich können sie sich wieder freier bewegen und sich sauber fühlen. Wie schön.

Wenn dir dieser Post gefallen hat gefällt dir vielleicht auch:

Montag, Juni 06, 2022

Miau bei uns im Garten

 #Katze

Unter meinem letzten Post wurde gefragt, ob ich mal wieder etwas über Miau und Buntpelz schreiben könnte. Die zwei kommen auf dem Blog leider wirklich wenig vor. Es ist einfach schwierig, Geschichten über die beiden zu schreiben, weil sie ja wild sind und wir mit ihnen nichts planen können, wie zum Beispiel mit den Pferden. Aber ich freue mich sehr über solche Wünsche und versuche natürlich sie umzusetzen. 


Miau hält sich in letzter Zeit viel bei uns im Garten auf. Die vielen bunten, verschiedenen Blumen, die in den letzten Wochen erblüht sind, scheinen ihr zu gefallen. Donnerstagnachmittag tappte sie über unseren Hof und inspizierte interessiert die Hortensien in der Einfahrt. Sie reckte sich um an den höhergelegenen Blättern zu schnuppern, schaute zwischen die Zweige ins Innere der Büsche und setzte sich in zierlichen Positionen davor, fast als wolle sie mir den Gefallen tun und mir ein schönes Fotomotiv bieten. 
Ich finde, Miau ist eine wirklich hübsche Katze, auch wenn sie durch Kastration und Zufüttern langsam ein wenig pummelig geworden ist. 

Miaus neuer Lieblingsplatz im Garten sind aber nicht die Hortensien, sondern ein Fleckchen mitten zwischen den Blumen im großen „bunten Beet“ vor unserer Terrasse. Zwischen Schnittlauch, Stiefmütterchen, Büschen (deren Namen ich nicht kenne), Tulpen, Hyazinthen, Schafgarbe und so weiter hat sie tatsächlich noch einen Platz für sich gefunden. Jetzt liegt sie mittags gerne im Beet zwischen der vielfältigen Pflanzenpracht, beobachtet ihre Umgebung und genießt die Sonne. 


Ich finde das immer so ein schönes Bild, die schwarz-weiße Katze mit ihrer stolzen, ruhigen und achtsamen Ausstrahlung inmitten der vielen Farben. Wenn man an ihr vorbeigeht, hofft man immer, sie nicht zu stören, um diese friedliche Atmosphäre nicht aufzulösen. Miau möchte dann auch in Ruhe gelassen werden, habe ich das Gefühl. Wenn ich sie auf dem Hof irgendwo entlang streichen sehe, mich hinsetze und die Hand ausstrecke, kommt sie immer schnell angelaufen, schnurrt und möchte gestreichelt werden. Aber wenn sie es sich im Garten gemütlich gemacht hat, will sie das eher nicht. Für gewöhnlich steht sie dann auf und tappt in Richtung Pferdestall davon, wenn ich ihr zu nahe komme. 
Manchmal sieht man die Katze kaum.






Ich glaube, man muss nicht noch mehr beschreiben, was dieser Anblick in Menschen auslöst. Ich lasse die Bilder jetzt mal für sich sprechen und hoffe, dass sie noch andere Menschen, besonders den/die Leser/in, der/die sich diesen Post gewünscht hat, glücklich machen. 






Wenn dir dieser Post gefallen hat gefällt dir vielleicht auch: 









Mein Lieblingspost auf dem Blog

Wer hat Angst… vorm schwarzen Hund?

 Salvete:) Vor ein paar Wochen habe ich eine sehr traurige Tatsache auf dem Infokanal eines Tierheims gelesen. Es ging darum, welche Hunde e...