Sonntag, September 25, 2022

Katze zugelaufen!

Vor ein paar Wochen tauchte im Garten meiner Oma eine fremde Katze auf - noch sehr jung, aber äußerst zutraulich, selbstbewusst und verspielt.



Meine Schwester beschloss, den kleinen Kater Coco zu nennen, später erhielt er aufgrund seiner Augenfarbe den Beinamen Kupfer. Coco Kupfer, schätzungsweise erst 8 Wochen alt, hat mittlerweile ein Zuhause im nahen Reitverein gefunden - bei meiner Oma konnte er nicht bleiben, und meine Mutter war sich unsicher, ob Buntpelz ihn akzeptieren würde, wenn er zu uns gekommen wäre. Mittlerweile hat sich Coco gut im Reitstall eingelebt.


 Aber was macht man, wenn einem eine Katze* zuläuft? Wie reagiert man richtig, wie kann man der Katze helfen, ein liebevolles Zuhause zu finden?
Zum Beispiel sollte man der Katze keine Milch anbieten, wie es in so vielen Kinderbüchern beschrieben wird! Von Kuhmilch bekommen Katzen Verdauungsbeschwerden, keine gute Idee also.

*im Nachfolgenden werde ich nur noch von „der Katze“ reden, was Kater aber natürlich einschließt.


Egal, ob man die nötigen Voraussetzungen erfüllt, um die Katze bei sich behalten, oder nicht, die ersten drei Schritte sind gleich. Nur, weil plötzlich eine Katze im Garten sitzt, heißt das nicht, dass sie kein Zuhause hat, dass es niemanden gibt, der sie gerade sucht und vermisst. Deshalb Schritt 1:

Beobachten
Erstmal muss man sich sicher sein: Will die Katze wirklich bleiben? Oder ist sie vielleicht nur auf Erkundungstour oder „zu Besuch“? Erst wenn klar ist, dass die Katze wirklich nicht vor hat, wieder wegzugehen, wird es Zeit, sich verantwortlich zu fühlen und den zweiten Schritt zu gehen:

Tierarztbesuch
Ist die Katze ein wenig älter, sollte man mit ihr zu einer Tierarztpraxis gehen. Hat die Katze einen sogenannten Chip, kann der Tierarzt oder die Tierärztin über diesen mit einem Lesegerät den/die Besitzter/in feststellen. Außerdem kann und sollte er/sie feststellen, ob die Katze krank oder von Parasiten befallen ist. In der Tierarztpraxis beginnt auch der dritte Schritt: 


Herumfragen
Auch ohne Chip kennt der/die Tierarzt/Tierärztin die Katze und die Halter/innen vielleicht oder hat von jemandem gehört, der/die eine Katze vermisst. Wenn nicht, sollte man privat herumfragen - über soziale Netzwerke, im Freundeskreis, in der Nachbarschaft. 
Selbst wenn die Katze doch so süß ist, und man sie unbedingt selbst behalten will: Hat die Katze bereits einen Menschen, der für sie sorgt, ist es nur fair, ihm die Chance zu geben, das Tier wiederzufinden. Ich möchte auch nicht, dass jemand Miau und Buntpelz auf ihren Streifzügen einfängt und bei sich zu Hause behält. Würden sie nie wieder kommen, würden wir wohl irgendwann zu dem Schluss kommen, dass sie unter ein Auto gekommen sind. Die Trauer darüber will man keinem Menschen antuen. Meldet sich niemand, hat man es zumindest versucht. Meldet sich doch jemand, hat man zwei Wesen wieder zusammengebracht - und kann selbst ja mal in einem Tierheim nach einer Katze schauen.
Das Herumfragen hat aber noch einen anderen Nutzen: wenn man die Katze selbst nicht behalten will oder kann, wie meine Oma, findet man so vielleicht jemanden, der/die Interesse hat. Auch Coco hat so sein neues Zuhause gefunden. Und so fehlt nur noch Schritt 4:

Die Katze kommt in ihr neues Zuhause
Die Katze muss eingefangen und in ihre neue Heimat gebracht werden. Ein kleiner Tipp für´s Einfangen: Meine Mutter hat Coco ein paar Tage lang in der Box gefüttert - wir erinnern uns, nicht mit Milch, sondern mit Trocken- oder Dosenfutter -, so dass es schließlich ganz leicht war, ihn hineinzulocken und einzusperren. 
Ja… und sobald man die Katze weggebracht hat, ist das kleine Katzenerlebnis auch schon wieder vorbei - ab jetzt kümmert sich der/die neue Halter/in um Futter, Wasser und artgerechte Unterbringung. Bei Freigängern wie Coco sollte auch eine Wurmkur und ein Mittel gegen Zecken und Flöhe verabreicht werden. Und ganz wichtig:

Eine Katze sollte kastriert werden
Es gibt so viele Katzen auf der Welt. Und nicht alle haben es so gut wie Miau, Buntpelz und Coco. Viele leben auf der Straße, unter sehr unschönen Bedingungen. Es sind einfach zu viele, auch wenn es widerlich klingt, diese vollkommenen Tiere als überschüssig oder ähnliches zu bezeichnen. Teilweise liegt dies an der Vermehrung in Zuchten - meiner Meinung nach unnötig, da es reichlich Katzen(-kinder) in Tierheimen gibt -, aber vor allem liegt es an der unkontrollierten Vermehrung von Straßenkatzen und Freigängern. Wir wissen nicht, wo Coco herkommt.
 Aber es wäre gut möglich, dass seine Mutter, eine unkastrierte Freigängerin, eines
 Tages trächtig nach Hause kam und die Halter/innen sich dachten: „Nee, 4 weitere
 Katzen füttern wir nicht.“ ...woraufhin er und seine Geschwister ausgesetzt wurden. 
Wie gesagt, reine Spekulation. Aber um die massenhafte Vermehrung und die schlechten Lebensbedingungen von Straßenkatzen zu stoppen, ist es nötig, Katzen - sowohl Kater, als auch weibliche Katzen - zu kastrieren. Auch Coco wird kastriert werden, sobald er alt genug ist.
Wie geht es sonst mit ihm weiter?


Coco Kupfer fühlt sich im Reitverein total wohl. Es gibt ja auch keinen schöneren Ort für eine Katze:) Mittlerweile wird er nachts nicht mehr eingeschlossen und bleibt völlig freiwillig. Die Reitlehrerin, die sich um ihn kümmert, liebt ihre neue Katze sehr. Scheinbar zeigt er bereits beachtliches Selbstvertrauen gegenüber deutlich größeren Katzen und Hunden… und auch vor den Pferden hat er überhaupt keine Angst. Coco ist verspielt, verschmust, neugierig und bisher hat ihn wohl jede/r, die/der ihn kennengelernt hat, ihn ins Herz geschlossen. 

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Sonntag, September 18, 2022

Von Hunden, Katzen und Menschen

 Wir Menschen denken in Rubriken. Teilen einander in Rubriken ein, stecken einander in „Schubladen“. Artet das in Rassismus aus, geht diese Denkweise zu weit, in geringem Umfang ist es aber normal. Diese Kategorien können unsere Sympathie für jemanden beeinflussen, zum Beispiel wenn „Menschen, die was von Pferden verstehen“ mir sympathischer sind als „Menschen, die nichts von Pferden verstehen“. Durch dieses automatische Einteilen in Kategorien fühlen wir uns zu Gruppen zugehörig.

 Heute soll es um zwei Kategorien gehen, die fest zusammengehören und meist als gegensätzlich angesehen werden. Es geht um „Hundemenschen“ und „Katzenmenschen“.



*Kleine Randnotiz zu dieser irgendwie psychologisch klingenden Einleitung. Ich habe keine Ahnung von Psychologie und es interessiert mich auch nicht. Bitte entschuldigt also, wenn das hier psychologisch gesehen totaler Blödsinn ist. Das ist nur meine eigene, nicht wissenschaftliche, sondern philosophische Meinung.*

„Bist du ein Hundemensch? Oder ein Katzenmensch?“ „Bist du eher Team Hund oder eher Team Katze?“ Wenn man sich über das Thema Haustiere austauscht oder informiert, findet man diese Frage immer wieder. Auch wenn ich meinen Blog schreibe, rede ich über Unterschiede von Hunden und Katzen, was die einen besser und die anderen schlechter können. 

Aber das Thema Hundemenschen und Katzenmenschen geht viel weiter, als das Abwägen, welches Tier man „besser“ findet oder lieber mag. Es geht viel um Persöhnlichkeit und welches Tier besser zur eigenen Persöhnlichkeit passt. Ist man eher ruhig? Eher ein gesellschaftlicher Mensch? Diese Zuordnungen erinnern mich fast schon an Horoskope.

Svala ist sehr gesellschaftlich und sie liebt Menschen. 
Sie ist kein Hundemensch, sondern ein Menschenhund.

Aber warum muss man sich da einordnen? Warum wird immer die Frage nach „entweder… oder…“ gestellt? Warum scheint die Gesellschaft es für unmöglich zu halten, dass es auch Menschen geben könnte, die Hunde und  Katzen gleichermaßen lieben? 


Das ist die Frage, die sich mir immer wieder stellt, wenn ich darüber nachdenke. Ob es nicht vielleicht auch Hundekatzenmenschen gibt. Ob es keine Menschen gibt, die alle Tiere gleichermaßen lieben, sich mit allen gleichermaßen identifizieren können. Aber auch ich kann das nicht von mir behaupten. Ich liebe Svala, bin unglaublich froh, dass die fröhliche Hündin mein Leben bereichert, aber faszinieren können mich die Katzen mehr. Ich kann mich mit ihnen identifizieren, wäre so gerne selbst eine Katze. Ich bewundere Miaus und Buntpelz´ Eleganz, ihren Stolz, ihre Selbstbestimmtheit. Beneide sie, um ihr freies Leben. 


Svala ist immer dabei, auch beim Renovieren.
Und das ist schön.

Allerdings faszinieren mich Katzen mehr.

Also sind nicht mal Menschen, die sowohl Katzen, als auch einen Hund bei sich zu Hause haben, neutral? Gibt es wirklich keine neutralen Menschen bei dieser Frage? 

Als ich meinen Vater fragte, was er her sei, meinte er, er würde sich da nicht einordnen. Ich hätte ihn als Katzenmenschen eingeordnet, aber er selbst scheint sich wirklich als „50-50“-Menschen zu sehen, wie er es selbst formulierte.




Hunde und Katzen sind sehr verschiedene Tiere und es gibt auch sehr verschiedene Menschen. Da kann man schon verstehen, dass sich einige Menschen eher zur einen Tierart hingezogen fühlen und zur anderen weniger. Aber die Welt ist nicht schwarz und weiß. 

Besonders das die beiden Rubriken so extrem gegensätzlich dargestellt werden, stört mich. Es heißt immer wieder, Hundemenschen hassen Katzen, oder andersherum. Und das stimmt einfach nicht - nicht immer.  Schließlich gibt es auch Hunde, die Katzen mögen, oder Katzen, die Hunde mögen. Es gibt auch Menschen, die beide gleichermaßen lieben, und vor allem gibt es Menschen, die sich als Katzenmenschen/Hundemenschen identifizieren und trotzdem Hunde/Katzen mögen, halten, schätzen.

Das ist wichtig. Es muss nicht entweder… oder… sein. Es gibt auch beides, es gibt Variationen.




Es würde mich freuen, in den Kommentaren zu lesen, ob meine Leser/innen sich eher als Katzenmenschen oder als Hundemenschen identifizieren oder behaupten können, zur neutralen Mitte zu gehören. 

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Sonntag, September 11, 2022

Miau und Buntpelz bei uns auf dem Hof

  Miau und Buntpelz halten sich viel bei uns auf dem Hof auf, sowohl wenn wir nicht da sind, als auch mit uns zusammen. Dass Miau gerne durch unseren Garten streunt oder die Bank mit Blick auf die Pferdeweide für sich beansprucht, habe ich schon oft beschrieben. Aber auch ihr Sohn ist ab und zu mal da, auch wenn er meistens vorsichtig und misstrauisch bleibt. Er bleibt meistens im Schutz der Hauswand oder besonders gerne unter dem Pferdeanhänger sitzen. Aber wenn wir ruhig an einem Ort bleiben und seine Mutter auch da ist, wird er mutiger und erkundet auch neue Stellen des Hofes. 

Vor ein paar Wochen hatten die beiden es sich in ein von meinem Vater gebautes Hufeisengebilde gemütlich gemacht. 

Ich habe schon mal erzählt, dass Buntpelz seiner Mutter gegenüber sehr aufdringlich und besitzergreifend ist. Das Miau sich mit sich selbst beschäftigte und ihn kaum beachtete, gefiel ihm nicht. Immer wieder forderte er die Aufmerksamkeit der schwarz-weißen Katze, bis diese so genervt war, dass sie beinahe nach ihm schlug und davon tappte. Buntpelz schaute ihr verdutzt nach.


Links oben kann man Buntpelz noch erkennen



Wenn Buntpelz nicht da ist, kommt Miau auch gerne zu uns, um gestreichelt zu werden. Bunti ist zu schüchtern - er lässt sich lieber beim Füttern streicheln, wenn man ihm bereits bewiesen hat, das man nett ist. 



Svala ist häufig dabei, wenn Miau zu uns auf den Hof kommt. Sie ist sehr interessiert an der Katze und versucht immer wieder, sie abzuschnüffen. Miau hingegen möchte von Svala gestreichelt werden und versucht, mit ihrem Kopf unter Svalas Kinn langzustreichen. Das sieht immer sehr süß und ungewöhnlich aus und es ist interessant zu sehen, wie zwei so unterschiedliche Tiere miteinander umgehen. Gut filmen kann man diesen Umgang nicht, aber ich habe es mal versucht.

Am schönsten ist aber immer, die beiden Katzen zusammen zu beobachten. Auf unserem Hof steht eine Bank, auf der Mama und Papa abends gerne sitzen. Und wenn sie mal nicht dort sitzen, sitzen Miau und Buntpelz darauf - jede Katze genau auf einem der beiden Sitzpolster.



Wir haben die Katzen nie animiert, sich auf genau diese Plätze zu legen. Sie haben selbst beschlossen, dass das nach einem schönen Platz aussieht. Von dort haben sie alles im Blick, den Garten, die Pferde, mich, wenn ich auf meinem Balkon bin. Dort zu liegen gefällt ihnen offensichtlich sehr - und uns bringen sie damit immer wieder zum Lächeln.




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Sonntag, September 04, 2022

Ausritt bei Sonnenuntergang

Am Freitagabend bin ich mit der kleinen Lena ausgeritten - auch wenn sie es nicht so toll fand, kurz vor dem Abendessen noch von Apollo und der anderen Lena weggeholt zu werden.


Das erste Stück versuchte sie ununterbrochen, umzudrehen und wieder zu den anderen zurück zu kommen, aber schließlich akzeptierte sie den späten Ausritt und lies sich brav über die grünen Straßenränder reiten. Im Moment sind die Abende einfach perfekt zum Ausreiten - es ist noch hell, nicht mehr zu warm, und es sind auch fast keine Fliegen oder ähnlich kleine, stechende Plagegeister unterwegs. 

Lena, mit Apollo zusammen völlig schockfest, ist alleine schon etwas nervöser. Besonders die raschelnden Maisfelder rechts des Weges störten sie. Leider hatte sich der Wind vorgenommen, am Freitagabend besonders viel durch die hohen Pflanzen zu streifen. 

Trotzdem war der Ausritt wunderschön. Besonders auf dem Rückweg, denn das längste Stück ritten wir direkt auf die untergehende Sonne zu. Lena war diese natürlich egal, sie wollte wieder nach Hause. Aber ich war sehr glücklich, dass ich abends noch ausgeritten war.


Zu Hause gab es dann endlich Heu, Futter und einen Apfel für Lena.
Ich glaube, Apollo war ein bisschen enttäuscht,
dass ich nicht ihn mitgenommen habe.



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