Dienstag, Mai 11, 2021

Vogeleier in unserer Waldhütte!

#Waldtiere

 Vor ein paar Wochen hatten meine kleine Schwester und ich im Wald angefangen, eine kleine Hütte zu bauen: wir stellten Äste an einen Baumstamm, lehnten Nadelzweige daran und knoteten Efeuranken an sie, um ein Fenster zu machen, wir legten große Steine und saubere Holzstücke auf den Boden, damit wir uns darauf setzen konnten. Gemeinsam an der kleinen Hütte zu arbeiten, machte sehr viel Spaß. Als meine Schwester damit angefangen hatte, hatte ich sofort verstanden, was sie tat und half ihr: Minutenlang mussten wir unseren Plan nicht aussprechen um zu wissen, dass wir den Selben hatten. Da fühlte man ein enges schwesterliches Band und da wir auch Svala dabei hatten nannten wir die Hütte SSZ: Schwestern-Svala-Zelt. 

Das SSZ, von der Seite fotografiert

Am letzten Freitag war ich da gewesen, hatte den Boden von Laub befreit und die Äste ordentlich gestellt. Dabei hatte ich eindeutig noch nicht gesehen, was wir gestern sahen. Ich nahm nämlich ein paar umgefallene Äste hoch - und auf der nackten Erde, in einer kleinen Kuhle, lagen zwei ungefähr hühnereigroße, grüne Eier. 

Die Eier sehen auf dem Bild etwas blasser als in echt aus,
die Blätter sind erst beim Hochheben der Äste dort hin gefallen. 

Bis dahin hatte ich die Hütte als Spiel und kleinen Unterschlupf für uns gesehen, als Mini-Waldabenteuer und als Erholungsort. Aber an den Aspekt, dass unser SSZ auch für Tiere ein Rückzugsort oder sogar ein Nistplatz seien könnte, hatte ich nicht gedacht. Eher fand ich es etwas aufdringlich, einen Menschengegenstand, wenn auch aus Naturmaterialien, mitten zwischen die tierische Nachbarschaft zu bauen. Aber anscheinend fand die Vogelmutter der Eier unsere Idee recht gut und fand dadurch einen ganz besonderen, passenden Platz für ihre Küken. Wir konnten leider noch nicht rausfinden, was für ein Vogel die Waldhütte für sich entdeckt hat, vermuten aber einen Fasan, ganz vielleicht könnte es auch ein Gartenrotschwanz sein, aber vielleicht finden wir das noch raus. Jedenfalls stellen wir wem-auch-immer natürlich gern das SSZ zur Verfügung und halten etwas Abstand davon. Ich freue mich sehr, das der kleine Raum unter den schützenden Zweigen dem Vogel so gut gefallen hat und vom Wald damit in sein Netzwerk aus Leben aufgenommen und zur Kinderstube gemacht wurde. Obwohl es mich auch wundert, das der Vogel dort brütet, wo vor wenigen Tagen noch ein Mensch war. Aber es macht mich unglaublich glücklich, das unser Werk ihm helfen und zum Wald gehören darf.

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