#Hund
#Wald
#Reise
(Erster Teil der Reise ist unten verlinkt.)
Nachdem wir uns die Fußgängerzone in Goslar angeschaut hatten, fuhren wir an den „Blauen See“, den meine Schwester im Internet gefunden hatte. Aufgrund eines Wasserbestandteils sollte das Wasser eine seltsam blaue Färbung haben, allerdings sah man das im Herbst nicht. Aber die Natur drumherum war wunderschön: Der See wurde von zerklüfteten, felsigen Bergen und Hügeln eingerahmt und an den kleinen Kletterpfaden wuchsen bunte Herbstbäume. Zwischen dem Gestrüpp, auf den Wegen, die dicht am Abhang entlangführten und neben den riesigen Gipfeln konnte ich deutlich die Magie der Natur spüren.
Für Svala war es schön, noch etwas anderes als die ganze Kultur zu erleben. Klettern, schnüffeln, rennen, ein kleines Abenteuer erleben. Und dann ging es weiter zur Rosstrappe. Eigentlich handelt es sich dabei um eine große Aushöhlung im Gestein des Harzes, allerdings gibt es dorthin einen steinigen Weg über die Klippen, von dem man eine unglaubliche Aussicht über die, vom Herbstlaub kunterbunten Berge hatte.
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Unglaublich! |
Ist das nicht ein unglaublicher Anblick? Faszinierend, diese Höhe, Weite. Man sieht eine Schlucht auf den unteren 2 Bildern, die mit der Geschichte der Rosstrappe zutuen hat:Einst lebte die hübsche Brunhild, eine Hünin, im Harz. Der Riesenkönig Bodo hatte sich in sie verliebt, doch dies beruhte nicht auf Gegenseitigkeit. Dass Brunhild ihn nicht mochte und ihm aus dem Weg ging, wollte Bodo sich nicht gefallen lassen und schließlich floh Brunhild zu Pferd, um endlich ihre Ruhe zu haben. Bodo ritt auf seinem Rappen hinterher und verfolgte sie. Da tat sich plötzlich eine gewaltige Schlucht vor Brunhild und ihrem Pferd auf, doch sie trieb es weiter an und ermutigte es zu einem gewagten Sprung. Das Pferd gehorchte und nach einigen schrecklichen Sekunden über dem tiefen Taleinschnitt, traf ein Huf auf den gegenüberliegenden Berg auf! So heftig stürzte er darauf ein, dass bis heute ein Huftabdruck, eine Art Kerbe oder Mulde dort zu sehen ist, die Rosstrappe. Mit Schwung, mit Glück oder vielleicht auch einem starken Windstoß, schaffte es das Pferd, auch die anderen Hufe auf den Berg zu bringen. Brunhild und ihr Pferd hatten überlebt und waren vor Bodo sicher. Dieser war ihnen zwar hinterher gesprungen, jedoch mitsamt seines Pferdes abgestürzt. Die Schlucht wurde nach ihm Bodetal benannt, denn angeblich bewacht er dort, in eine hundeförmige Gestalt verwandelt, die von Brunhilds Kopf gefallene Krone.
Und diesen Hufabdruck hatten wir uns angeschaut, auch wenn er meiner Meinung nach nicht sehr eindrucksvoll oder hufeisenförmig wirkte. Ich frage mich, was wohl aus Bodos Pferd geworden ist, als es den Sprung nicht schaffte. Es war gerecht, dass er stürzte, aber nicht fair, dass das Pferd unter seinen Taten litt. Am Besten wäre doch:
Auch Bodos Pferd schaffte den Sprung. Doch Brunhild brauchte nicht weiter zu flüchten, denn der Riesenkönig selbst war solch ein schlechter Reiter, dass er mitten über der Schlucht abstürzte.
So könnte das unschuldige Tier überleben und der egoistische, aufdringliche Bodo Brunhild in Ruhe lassen.
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Svala schaut ins Bodetal hinab. |
Egal, wie die Legende verläuft, der Weg war unglaublich. Besonders die Bäume! Oft standen sie auf Böden, die eigentlich nur nach Stein aussahen. Aber sie hielten sich fest, wurden vielleicht nicht besonders groß und etwas verbogen, aber dass finde ich richtig schön, dieses verschachtelte, knorrige, wie sich die Äste in die verschiedensten Richtungen windeten: Sie wirkten wie ein Kind, das beim balancieren die Arme ausstreckt, um nicht zu fallen, so wie ich, als ich auf dem Brocken über eine Absperrung balancierte. Auf der Rosstrappe kletterte ich immer wieder in die Hügel neben dem Pfad, nahm ein paar Extrawege und dass machte mir unglaublich viel Freude. Ich fand ein paar wunderschöne Ahornblätter, die ich als Andenken mitnahm.Man kann kaum in Worte fassen, wie sehr die Rosstrappe mich faszinierte und wie wunderschön ich die Natur fand. Die ungebremste Wildnis der Felsen, die sturen, wiederspenstigen, willensstarken Bäume und das Gesamte der Wildnis. Der Harz und seine Berg-Wald-Natur haben mich in ihrem Bann gezogenen, begeistert, fasziniert.
Morgen oder Übermorgen geht es dann um den Brocken, die Baumwipfel und natürlich Svala. Wenn du bis dahin noch etwas lesen möchtest, würde ich dir empfehlen:
Der erste Teil der Reise: