Montag, Januar 31, 2022

Hufeisen und Schmiedekunst

 #Hufschmied

#Pferd

Heute und Samstag hatte ich die Gelegenheit, meinen Vater, der von Beruf Hufschmied ist, beim Ausschneiden und Beschlagen eines Pferdes zu beobachten und zu filmen. Ein Hufschmied kümmert sich, wer hätt´s gedacht, um die Hufe, also die Füße von Pferden. Da gibt es viele verschiedene Arten, das zu tuen, ausschneiden und beschlagen sind aber mit die Häufigsten. Werden die Hufe ausgeschnitten, werden sie quasi in die richtige Form gebracht, um das Laufen und die Gesundheit des Pferdes zu verbessern. Die Hufe mit Hufeisen zu beschlagen, schützt die Hufe davor, sich zu sehr abzunutzen, zudem kann damit der Abrollpunkt nach vorne oder hinten verschoben werden, was ebenfalls das Laufen erleichtert. 

❗️Das alles tut dem Pferd NATÜRLICH NICHT weh, auch wenn es vielleicht manchmal so aussieht! ❗️

Verschiedenes Werkzeug.
Ganz wichtig sind natürlich die Leckerchen.



2 Hufe entwickeln sich.

Die Hufeisen im oberen Video hat Papa gekauft und „nur“ angepasst. Allerdings hat er auch manchmal schwierige Fälle, bei denen kein vorgefertigtes Eisen passt. Also hat er Samstag auf dem Hof ein Feuer gemacht und aus einem Stück Flacheisen ein ganz besonderes Hufeisen geschmiedet.
Ist es nicht unglaublich, was mensch aus so einem Stück Stahl machen kann? Hufeisen sind sehr wichtig für Pferde, die geritten werden und ermöglichen den Leistungssport mit ihnen erst. Ich finde es immer wieder spannend, einen Einblick in dieses Handwerk gewinnen zu können. 
Hufeisen im neuen Zustand, im gebrauchten und
im verbogenen. So, wie rechts oben sieht es aus,
wenn ein Pferd sich das Eisen auf der Weide abtritt,
dann braucht es ein neues. Übrigens bringen nur die gebrauchten
Eisen Glück. 

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Sonntag, Januar 23, 2022

Kaninchen und menschliche Traurigkeit

 #Kaninchen

#Philosophie/Fantasie

Wenn es mir nicht gut ging, ich weinen oder jemandem etwas Schlimmes erzählen wollte, waren die Kaninchen schon sehr bald, nachdem ich sie bekam, genau die Richtigen. Schon wenn ich in der Grundschule Probleme hatte, bin ich zu ihnen gegangen. Habe mich in den Auslauf gesetzt, zwischen Stroh, Wind und Wetter und habe losgeweint oder ihnen erzählt, was so schlimm war. Das mache ich manchmal noch immer, weil es einfach völlig anders ist, als mich in mein Zimmer zu setzen, oder in den Wald. 

Die Kaninchen geben keine klugen Ratschläge. Sie reden mir nicht ein, dass ich übertreibe, dass ich das alles falsch sehe oder sonst was. In solchen Situationen kann man manchmal nichts Tröstendes sagen, und die Kaninchen sind gar nicht in der Versuchung es zu tuen. Aber sie sind da. Sie können ja nicht weg. Sie sitzen im Stall vor mir und ich hatte oft das Gefühl, dass Hoppel und die anderen mir wirklich zuhörten. Das war ein gutes Gefühl, und irgendwann konnte ich aufhören, traurig zu seien. 

Ich weiß nicht, ob sie mich verstanden haben. Wie viele Gefühle von mir sie wahrnehmen und ob sie darüber nachdenken. Gut möglich, dass ich mir das zuhören auch nur eingebildet habe. Aber sie saßen da und schauten mich an, und ihre Anwesenheit hat so oder so geholfen. Im Auslauf ist es immer ruhig, aber nicht völlig still, und das ist in solchen Momenten genau richtig für mich. Bei Stella denke ich manchmal auch, dass es sie überhaupt nicht interessiert. Sie fängt an sich zu putzen und beachtet mich nicht wirklich, mit mir ist dann ja auch nichts Nützliches anzufangen. Trotzdem ist sie nicht herzlos und trotzdem hilft die Atmosphäre im Gartenhaus dann, mich wieder zu beruhigen.

Jetzt konnte ich beobachten, wie Miro darauf reagiert, wenn es mir nicht gut geht. Als ich mich weinend auf ein Holzhäuschen vor ihren Stall setzte, saß er in der oberen Etage dieses Stalls.

Ich hatte das Gefühl, wirklich Gedanken und Gefühle in seinen Augen und seiner Haltung erkennen zu können. Er wirkte nicht teilnahmslos wie Stella. Wirkte er irritiert? Ein wenig vielleicht. Und irgendwie hilflos, überfordert. Anscheinend konnte Miro nicht ganz verstehen, was mit mir los war und was er tuen sollte. Also saß er oben im Stall, mich im Blick und in einer Haltung in der er schnell überall hinkonnte. Und so beobachtete er mich und wartete erstmal ab, was passierte. Aber er schien deutlich zu merken, dass etwas nicht stimmte. 

Nach einer Zeit, als ich mich etwas beruhigte kam er vorsichtig die Rampe heruntergehoppelt und sah mich an. Ich meinte, dass sein Blick etwas Fürsorgliches, Besorgtes hatte. Immer noch etwas überfordert mit der Situation und unsicher, wie er reagieren sollte, aber als würde er wissen wollen, wie es mir ging. Er schaute mich auch nicht direkt an, sondern in den Raum, als wolle er die Atmosphäre verstehen. Und dann setzte er eine Pfote aus dem Stall und zog sie zurück, als wäre er unsicher, ob er zu mir kommen sollte.

Sein Verhalten hat mich fast wieder zum Weinen gebracht. Habe ich mir die Gefühle in Miros Blick nur eingebildet? Erinnere ich mich jetzt, wo ich die Gedanken aufschreiben will noch richtig? Möglich, aber es muss nicht seien. Aber wenn ich sie mir nicht eingebildet habe, was ich mir gut vorstellen kann, dann hat mein Kaninchen menschliche Emotionen wahrgenommen und versucht zu reagieren. Ja, ich möchte glauben, dass meine Kaninchen meine Gefühle bemerken und interessieren. Und warum nicht? Ist es in Ordnung, Miros Sensibilität und Gefühle so rational anzuzweifeln? Nein. 

Ich glaube, dass er meine Traurigkeit wahrgenommen hat, dass er mich vielleicht sogar trösten wollte. Dass ich ihm nicht egal war und dass er tiefere Emotionen verspürt, als wir Menschen den Tieren immer zutrauen. 


Meine Kaninchen bringen mir Glück. Und sie helfen, wenn ich traurig bin manchmal mehr als Menschen. Weil sie da sind. Tiere sind Seelsorger ohne dafür etwas lernen zu müssen, weil sie nunmal Tiere sind. Und einige können es besonders, weil sie sehr sensibel auf menschliche Gefühle reagieren. Ich brauche meine Kaninchen einfach und weiß nicht, wie ich in meinem Leben auf sie verzichten könnte.


Miro wohnt noch nicht so lange bei uns wie Stella:

https://dietiereichundmeinefantasie.blogspot.com/2021/05/miro-kommt.html

Sonntag, Januar 16, 2022

Im Winterwunderwald

 #Hund

#Pferd

#Natur

Vor ein paar Woche war der Wald neben dem wir wohnen wie verwandelt. Verzaubert. Das ist das beste Wort dafür. Über Nacht war es so kalt gewesen, dass der Raureif auf den Ästen und an den Blatträndern gefroren war. Er hüllte den Wald in eine weiße Ruhe, tauchte die Bäume in vollkommene Schönheit. Winter.

Die Pferde standen mit gefrorenem Winterfell auf der Weide. Ihnen ist nicht kalt, trotzdem gibt es schöneres Wetter für sie. Der schlammige Boden war mitsamt Hufabdrücken gefroren und wirkte wie eine kleine Berglandschaft. Das ist natürlich kein guter und sogar etwas gefährlicher Boden für die Pferde. Aber trotzdem sah Apollo so wunderschön inmitten der weißen Weide aus.

Schon als ich mit dem Fahrrad zur Schule fuhr, konnte ich mich kaum von dem wunderschönen Wald lösen. Und es war klar, dass ich mit Svala spazieren gehen musste, sobald ich wieder da war. „Oh, das sieht so schön aus!“, war das einzige, was ich sagen konnte. Der Winterwald hat mich verzaubert, es gibt einfach kein besseres Wort dafür. Also versuche ich, die Bilder für sich selbst sprechen zu lassen. 




Im Wald hatte ich das Gefühl, den ganzen Zauber gar nicht richtig aufnehmen zu können. Der Wald strahlte etwas anderes aus, als im Sommer. Eine andere Ruhe, ein anderes Gefühl von Freiheit.
Kann man den Hund entdecken?



Svala fand den Spaziergang natürlich super. Ich weiß nicht, wie sie die Veränderungen im Wald wahrgenommen hat und was sie dabei gefühlt hat. Sie wirkte glücklich wie immer im Wald.
Selbst die Tannennadeln waren weiß umrandet.


Der Hund verschwindet im Weiß.

Ich lächele schon wieder während ich schreibe und an diesen magischen Tag denke. Einfach wunderschön. Sogar den Sonnenuntergang konnte ich immer wieder durch die kahlen Bäume sehen. 




Irgendwann wurde es kalt. Aber wir waren noch lange nicht so lang im Wald, wie ich am liebsten gewollt hätte.






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(Zwei meiner allerersten Posts, ein Spaziergang mit Svala und weitere Bilder unserer Tiere in mitten von Weiß.)

Sonntag, Januar 02, 2022

Tierische Feste zu Jahresbeginn

 #Hund

#Pony

Silvester ist nicht schön für Tiere. Dieser schreckliche Krach, den sie nicht einordnen können, ist für ihre feinen Ohren eine Qual. Aber ich glaube, jeder, der Tiere versorgt und zuhause hat, jeder der sich etwas mit ihnen auskennt, weiß das. Also merkt man doch eigentlich jeden 31.12., wie vielen Menschen die Tiere egal sind oder wie viele ihre eigenen Interessen über sie stellen, oder?


Am Silvesterabend waren wir zum Essen bei meiner Oma. Svala hatten wir mitgenommen, damit sie bei all dem barbarischen Lärm nicht alleine ist. Sie hat große Angst vor jedem Knall, auch wenn die Jäger auf den Feldern um unser Grundstück herum herumschießen. Aber in Omas Nachtbarschaft war es zu dem Zeitpunkt noch ruhig. Meine kleine Schwester dekorierte Omas Küche mit Luftschlangen und dabei entstand das folgende Bild:


Svala, mit dir kann man auch alles machen…

Als es mit dem Lärm losging sperrten wir Svala in den Flur, damit sie möglichst wenig mitbekam. Die anderen Tiere waren ganz ruhig. Für Miro war es das erste Silvester bei mir und ich wusste nicht wie er damit umgehen würde. Aber als ich nach den beiden schaute, waren sie munter wie immer.

Auch am 1.1. gab es etwas zu feiern. Um es sich bei der Altereinschätzung einfacher zu machen werden Pferdegeburtstage einfach alle auf diesen Tag gelegt. Bei der großen Lena und Apollo wissen wir das echte Datum, aber für das Pony nicht, sodass meine kleine Schwester gestern eine kleine „Party“ für sie machen wollte. Dafür hatte sie aus Wasser, Haferflocken, Möhren, Äpfeln und Bananen Pferdekekse in Herzchenform gebacken.

Jetzt wird gebacken.
 Mit Kaffe, Punsch, Weihnachtsgebäck und Pferdekeksen setzten wir uns also auf den Hof, holten das Pony dazu und feierten 27. Geburtstag. Die kleine Lena fand das natürlich super, nur der Hund störte sie.
„Oh, gibt es noch Kaffee?“





Meine Schwester hatte Lena
einen Haarrreif mit einer
Pappier-27 gebastelt.

„Geh weg! Das sind MEINE Kekse!

So ein süßes und witziges Pony. Es ist einfach toll, was die Tieren alles mitmachen.



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