Sonntag, Februar 27, 2022

Frühblüher und andere Pflanzen

 #Pflanzen

#Hund

Heute geht es mal etwas weniger um Tiere, sondern mehr um Pflanzen. Aber um dem Blognamen gerecht zu werden habe ich Svala ab und zu dazwischen gemogelt. 


Seit etwas mehr als einer Woche befindet sich die Natur in einem Übergang, zwischen Frühling und Winter. Wenn ich mit Svala im Wald bin, bin ich mir mal ganz sicher, im Winter zu seien - und dann durchbricht plötzlich ein Frühlingsbote diese Vollkommenheit der Kälte und der blattlosen Äste, und für einen Moment fühle ich mich dem Frühling näher. Doch immer noch scheint er umhüllt von Winter. Das letzte „Winter“ meine ich hier als die Substanz Winter, als das Gefühl Winter. Deshalb schreibe ich auch nicht „vom Winter“. Ich meine nicht „den“ Winter. Versteht jemand, was ich hier zu erklären versuche?

Wie auch immer, diese Mischung der Jahreszeiten irritiert mich, sie bringt mich durcheinander, wenn ich im Wald bin. Der Winter - jetzt wieder als „der“ Winter - ist da  und möchte seine Position auch halten. Aber unter der Erde wartet der Frühling und an einigen Stellen bricht er hervor - in Form der Frühblüher, die Gruppe erster Blumen im Jahr.

Hier und da durchbrechen sie die harte Winterwalderde, sowie die dicke Herbstlaubschicht und entfalten ihre Blütenglöckchen. Ganz plötzlich, ich erwarte sie gar nicht, stehen sie da vor mir im Wald. Irgendwie wirken sie fehl am Platz, irgendwie passen sie dazu, zu der Vollkommenheit von Kälte und blattlosen Ästen. 

Schneeglöckchen sind meine Lieblingsblumen. Ich finde sie wunderschön und die Tage, in denen winzige grüne Spitzen ganz, ganz plötzlich in der kahlen Erde zu sehen sind, sind für mich die Schönsten und Aufregendsten im Jahr. Ich freue mich über jede einzelne von ihnen, und dass das jetzt vielleicht etwas albern oder kleinkindlich klingt, ist mir ziemlich egal. 
Schneeglöckchen wachsen überall,
 wo gewollt oder zufällig ihre Zwiebeln hingelangen.

Und jedes Jahr kommen sie wieder.
Ich finde schon den Namen der Schneeglöckchen sehr hübsch. 
Teilweise gehören sie zum Winter, aber sie künden auch den Frühling an. Ein Schneeglöckchen an einem kühlen Morgen, als einziges Grün weit und breit ist für mich eine physische Form von Glück. 
Hinter unserem Haus in einer Baumreihe wachsen um diese Jahreszeit Hunderte von ihnen. Meine Oma hat sie dort angepflanzt, als sie früher hier wohnte. Und noch immer schlüpfen sie Jahr für Jahr zuverlässig aus dem Laub, und wer sie sehen will muss aufpassen, nicht doch versehentlich eines zu zertreten. 


Natürlich gibt es an Frühblühern nicht nur Schneeglöckchen, aber die hatten für mich einen besonderen Platz hier verdient.

Verschiedene Frühblüher bei uns im Beet

Ein Krokus vor einigen Narzissen/Osterglocken
Hokus, pokus, streckt der Krokus seine Nase schon ans Licht!, heißt es in einem Lied von Rolf Zukowski über den Frühling. Ich persönlich mag Krokusse nicht so sehr, aber niemand kann daran zweifeln, das sie zum Frühling gehören.



Narzissen und Osterglocken mit ihren orange-gelben oder weißen Blüten gehören ebenfalls dazu. Osterglocken sind etwas größer als Narzissen, auch daran unterscheidet man sie. Zur Narzisse gibt es eine interessante griechische Legende von Ovid, die ich einmal in sehr, sehr kurzer Form wiedergeben möchte:
Einst lebte der Halbgott Narziss, der so wunderschön war, das alle Knaben und Mädchen sich in ihn verliebten und alles dafür getan hätten, ihn für sich zu gewinnen. Doch Narziss war das, was wir heute selbstverliebt nennen. Er konnte niemanden lieben, jeden/jede Verehrer/in wies er zurück. Eine seiner zahlreichen Liebenden ging in ihrem Schmerz zu einer griechischen Göttin: „Ich wünschte, auch er würde, was er liebt und begehrt, nicht bekommen!“ Die Göttin erfüllte ihr den Wunsch.
Als Narziss einmal an eine Wasserquelle trat, entdeckte er darin sein Spiegelbild und verliebte sie sofort in den perfekten Jungen im Wasser. Doch er konnte ihn nicht erreichen, ihn nicht umarmen. Die Trauer darüber machte ihn ganz verrückt. Eines Tages erkannte er, dass das was er liebt, er selbst war. Trotzdem konnte er sich nicht vom Wasser abwenden. Schließlich bringen Kummer und Verzweifelung Narziss um. An der Stelle seines Todes wächst eine wunderschöne Blume, die erste Narzisse der Welt. 
An dieser Geschichte gibt es noch viel mehr zu entdecken, aber für den Post reicht es. 


Ein eher unbekannter Frühblüher ist der Märzenbecher. Auf dem Bild oben ist er mit Schneeglöckchen vermischt, aber es ist eine andere Pflanze. Auch sie habe ich von meiner Oma, sie hat sie mir einmal aus ihrem Garten ausgestochen und mitgegeben. Jetzt freue ich mich jedes Jahr sehr wenn sie zurückkommen und mich so auf schöne Weise an sie erinnern. 
Dieser Baum ist offensichtlich kein Frühblüher. Aber es ist eine Pflanze und ein sehr schönes Bild, das ich heute bei einem Spaziergang mit Svala entdeckt habe. Jeden einzelnen Zweig kann man im Schatten erkennen - wunderschön.


Frühblüher. Wenn man glaubt, man befände sich im Winter tauchen sie plötzlich auf und bringen auf einmal Farben in das Braun der winterlichen Gärten. In Kombination mit Sonnenschein und Vogelzwitschern schenken sie erste Frühlingsmomente, Glück und Freude. Hyazinthen und Tulpen sind leider noch nicht da, aber sie kommen ganz bestimmt bald hinterher.
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