Am Mittwoch Nachmittag saß sie schon irgendwie deprimiert und abwesend im Stall. Ich glaube, da habe ich es schon irgendwie geahnt, eine Art erstes Anzeichen. Ich habe ihre Medizin vorbereitet, irgendwie übertrieben fröhlich getan. Als ich sie auf den Arm genommen habe, das zweite Anzeichen: Sie wehrte sich nicht, zappelte nicht mal. Ich habe sie vor mir auf die Bank gesetzt - und plötzlich kippte sie zur Seite um. Ich konnte sie auffangen und erwartete, dass sie sich in einer Millisekunde selbst aufgerappelt haben würde. Aber sie blieb auf der Seite liegen, als hätte sie keine Kontrolle mehr über ihren Körper und schaute mich etwas hilfesuchend an. Wenn ein Kaninchen freiwillig auf der Seite/dem Rücken liegen bleibt, stimmt etwas ganz und gar nicht. Aber irgendwie wollte ich es da noch nicht wahrhaben. Ich habe geschockt mit ihr geredet, sie auf die Pfoten gedreht. Sie schnappte nach dem Apfelstück, in dem ich ihre Medizin versteckt hatte und wirkte für einen Moment normal. Dann sackte ihre Pfote unter ihr weg.
Ich bin losgelaufen, habe meine Mutter geholt. Sie stellte fest, dass Stellas Nase wieder verklebt war, genau wie ihr Po und ihr eines Ohr. Ich habe mich mit Stella die einfach in meinen Armen lag in die Küche gesetzt - nach wenigen Minuten war sie tot. Und ich fange gerade schon wieder an zu weinen.
Ich war in den letzten Monaten für jeden Morgen dankbar, an dem sie lebendig im Stall saß. Ich wusste, dass sie nicht mehr so lange bei mir sein würde, ich habe gemerkt, dass sie immer magerer wurde. Aber wenn es dann soweit ist, ist es trotzdem zu früh und zu plötzlich, immer. Wie bei den anderen Kaninchen, die ich schon verloren habe, auch.
![]() |
Stella, drei Tage vor ihrem Tod |
Am Donnerstag haben wir sie beerdigt. Jetzt ist sie also wieder bei Hoppel, mit dem sie ein paar Jahre zusammengelebt hat.
Mit Stella zusammen habe ich Hoppels Tod verarbeitet. Das hat uns sehr an einander gebunden. Aber auch sonst hat sie mir einfach so viel bedeutet - sie war meine kleine Kämpferin, mein Wildkaninchen. Sie war immer voller Lebensenergie und es will einfach nicht in meinen Kopf passen, dass ausgerechnet sie jetzt tot sei soll. Das Gegenteil von lebendig.
Noch mehr über sie schreiben mag ich noch nicht. Ich habe ein paar Videos und Bilder aus den letzten Jahren rausgesucht, die ich hier reinstellen werde - ein paar waren vielleicht schonmal auf dem Blog, aber einige auch nicht. Ich glaube Stella hatte eigentlich ein schönes Leben bei mir, und sie ist alt geworden. Eine Kämpferin eben.
Von Frühling 2021 bis jetzt - es ist nur ein kleiner Abschnitt von Stellas Leben, aber ein schöner.
Stella hatte ein sehr schönes Leben bei euch. Es war sicher schwer für dich, als sie gestorben ist und doch warst du für deine kleine Kämpferin da! Du hast ein feines Gespür für deine Tiere, das finde ich sehr beeindruckend. Ich wünsche dir alles Gute! ♡
AntwortenLöschenDas sind sehr liebe Worte. Vielen Dank! Es ist sehr schön, so etwas zu lesen, wenn man jemanden verloren hat.
Löschen